Mal sehen, was geht...

ab 1985

 
 

Noch während der Schulzeit hatte mich mein erster Kontakt mit der kleinen Bahn für die Elektronik interessiert. Obwohl ich kein Instrument spielen konnte war ich damals begeistert von dem Bau elektronischer Musikinstrumente. So entstanden Effektgeräte für elektrische Gitarren und zum Schluss ein funktionsfähiger Synthesizer.


Die Zeit danach war geprägt durch Bundeswehr und Studium - natürlich im Fach Elektrotechnik. Die kleine Bahn war dabei nie ganz weg, ab und zu kaufte ich mir doch noch mal eine Modellbahnzeitschrift oder ein kleines Modell - die kleine Sammlung wurde größer, blieb aber in der Vitrine. Berufliche Leidenschaft und viel Zeit kostende Freizeitbeschäftigung war die Welt der Computertechnik. Kleine Tischrechner wurde selbstgebaut, die Programmierung erfolgte in Maschinensprache und Basic. Später wurden es industrielle Steuerungen, Eingabeterminals und Programme zur Produktionssteuerung. Der weitere berufliche Weg hatte immer irgend etwas mit Computertechnik zu tun.


Vielleicht gerade eben deswegen entstand aber in diesen Jahren immer mal wieder ein Modellbahn „Strohfeuer“ - fast immer OHNE jegliche Computersteuerung, schön im alten Analogbetrieb.

 

An der Wand entlang (1985)


Die nebenstehenden Bilder zeigen einen aus nur zwei jeweils etwa 220 cm langen und 60 cm breiten Modulen bestehenden Kopfbahnhof. Gebaut aus 16mm Spanplatte waren das zwei sehr schwere und unhandliche Blöcke, die auf vorhandenen Schränken abgelegt waren. Der Kopfbahnhof bestand aus insgesamt 6 Gleisen, davor eine Weichenstrasse. Das Gleismaterial war „Roco Line 2,5mm“, alle Weichen und die beiden Doppelkreuzungsweichen hatten Unterflurantriebe.





Auf den Bildern gut zu sehen sind die beiden Leuchtstofflampen, die das jeweilige Modul sehr hell ausleuchten konnten. Um Blendung zu vermeiden, wurden diese Lampen später noch mit Blenden abgedeckt.


Unter der Bahnhofsplatte war Platz für einen kleinen Abstellbahnhof vorgesehen, der aber noch nicht aufgebaut wurde.


Das Bild rechts zeigt die nie weiter geführte Weichenstrasse am Eingang des Kopfbahnhofs.


Alle Gleise wurden per Hand eingeschottert und bemalt.


Gesteuert wurde der Kopfbahnhof über ein mit viel Aufwand selbst gebautes Gleisbildstellwerk, das wie eine Schublade in einem der Module versenkt werden konnte. Alle Weichen hatten eine selbstgebaute Einzeltastensteuerung. Weichen- und Signalstellungen wurden per LED im Gleisbild angezeigt. Drei Impulsbreitenfahrpulte stehen für die Gleisabschnitte zur Verfügung.


Ein Zimmer für die Modellbahn - jetzt geht‘s los


Ein paar Jahre später stand die erste von einigen beruflich bedingten Veränderungen an, verbunden mit Ortswechsel und Umzug. Aber - jetzt gab es ein eigenes Zimmer für die Modellbahn, in das zunächst einmal die „Schrankbahn“ einzog und in dem noch viel Platz für Erweiterungen war.


Zeit und Geld waren da, also wurde eine möglichst großzügige (= den Raum vollständig ausfüllende) Bahn in offener Rahmenbauweise geplant und gebaut.

Gebaut wurde eine zweigleisige Strecke, die als „Hundeknochen“ auf dem größten Bauteil (oben links zu sehen) die Züge jeweils wieder zurück fahren ließ. Die Strecke lief auf schmalen Segmenten an der Wand entlang und führte durch den für den Schattenbahnhof vorgesehenen Teil der beiden Bahnhofsmodule. Der Kopfbahnhof selber sollte durch eine Stichstrecke angeschlossen werden (oben links Mitte) - das hat aber nicht unfallfrei funktioniert.


Was übrig bleibt - ein Dampflok Betriebswerk als Diorama


Ein paar Jahre später: wieder mal ein Umzug. Die Bahn konnte nicht mehr aufgebaut werden und landete zerlegt auf dem Dachboden.


Da kamen die wirklich tollen Bahnbetriebswerk Modelle von Bochmann & Kochendörfer auf den Markt. Der Reiz von Großbekohlungsanlage, Untersuchungsgruben, Wasserkränen, etc. war so groß, dass im heimischen Schlafzimmer ein Modul entstand, dass ein kleines Dampflok Betriebswerk mit Behandlungsanlagen, Drehscheibe und Lokschuppen zum Thema hatte.

Gartenbahn Spur IIm - auch ein Versuch...


Irgendwann war dann aber auch das Interesse an der HO Bahn dahin: es gelang einfach nicht, eine funktionsfähige Anlage zustande zu bekommen. Irgendwie fehlt der Platz für lange Fahrstrecken, der Rangierbetrieb war fehleranfällig und die bisher gebauten Module waren nicht sinnvoll zu verbinden. So landete auch das BW Modul letztendlich auf dem Dachboden.


Was folgte, war ein Abstecher zur Großbahn im Maßstab IIm. Auf LGB Gleisen war in kurzer Zeit (dank ebay) ein großer Fuhrpark an Playmobil (!) Fahrzeugen da und drehte dann im Garten und Haus die Runden. Auf Partys konnte eine zweimotorige Lok (sie ist zu sehen auf der Seite Modellbahn) locker bis zu sechs offene Güterwagen mit gefüllten Biergläsern zwischen Zapfanlage und den Tischen transportieren. Da wollte jeder mal Lokführer sein.


Dazu kamen viele Gebäude von Playmobil, z.B. ein aus mehreren Bausätzen bestehender großer Güterschuppen.


Der Aufbau der so immer größer gewordenen Anlage dauerte Stunden - zuletzt reichte selbst der große Wintergarten kaum noch aus. Ein Gastspiel gab es zu dieser Zeit aber auch in Sachen „Digitale Bahn“: für die Zeitschrift MIBA habe ich einen Baubericht verfasst.









Mein Sohn Jan als Lokführer:

er fährt den langen Güterzug mit der BR44.